Selbstverständlich wollen die Nachbarn im bayerisch-tschechischen Grenzraum gut miteinander auskommen. Unterschiedliche Organisationen und Institutionen sind dahingehend aktiv und kümmern sich um verschiedene Formen des Austauschs.
Dabei ist festzustellen, dass es eine gemeinsame Geschichte und eine gemeinsame kulturelle Basis gibt. Gleichzeitig wird deutlich, dass es sich um zwei Völker handelt, unterschiedlich in ihrer Mentalität, Sprache und Kultur, lange Jahre getrennt durch Europas damals undurchlässigste Grenze – den Eisernen Vorhang. In den letzten 30 Jahren gab es eine Zeit des gegenseitigen Ausprobierens von „Miteinander“. Dies fand statt an verschiedenen Orten, mit unterschiedlichen Dynamiken und Intensitäten. Jetzt – auch wegen Corona – nehmen beide Seiten neu Anlauf, das Miteinander neu zu beleben.
Durch mehrfache Begegnungen unter verschiedenen Rahmenbedingungen wird jedem die Andersartigkeit des Nachbarn bewusst. Diese anzuerkennen und zu akzeptieren sowie die Verständigung über Verbindendes sind der Weg für einen erfolgreichen bayerisch-tschechischen Grenzraum im Herzen Europas. Dies bedeutet, immer wieder mit dem Herzen für Europa aufeinander zuzugehen, sich zu verständigen und sich zu nähern.
Der Grenzraum sollte nicht Peripherie sein. Dieser Raum zeigt, wo der Bereich des jeweils anderen anfängt, wo es hilft, Anschluss zu schaffen und Verbindungen zu knüpfen und wo es beginnen kann, Neues zu entdecken. Hier steckt großes Potenzial, voneinander zu lernen und gemeinsam neue Chancen zu ergreifen.